22.09.2019 / Allgemeines

Klimastress setzt Wäldern im Kreis kräftig zu

Zu unserer Veranstaltung „Wald im Wandel der Zeiten“ mit Revierförster Weis, mehr hier:

https://www.offene-grüne-liste-pleidelsheim.de/event/wald-im-wandel-der-zeiten/

passt der folgende Bericht von MdL Daniel Renkonen:

17 Hektar großer Kiefernwald im Kirbachtal vertrocknet – immer mehr Fichten, Kiefern und Lärchen vom Borkenkäfer befallen – Landtagsabgeordneter Daniel Renkonen fordert Masterplan für Wiederaufforstungen

Der Zustand des Waldes im Kreis Ludwigsburg hat sich durch die anhaltende Trockenheit in diesem Sommer drastisch verschlechtert. Das teilte Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) dem Grünen-Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen auf Anfrage mit. Nach Angaben des Ministeriums mussten im Staatswald im Kreis Ludwigsburg über alle Baumarten hinweg 4600 Festmeter Bäume als Folgen von Trockenheit, Käfer- und Pilzbefall gefällt werden. „Die Zahlen sind alarmierend, zumal der Kreis Ludwigsburg wegen seiner Siedlungsstruktur einer der waldärmsten Landkreise in Baden-Württemberg ist“, so Renkonen.

Er fordert daher ein kreisweites Moratorium für Waldrodungen als Folge von geplanten Bauvorhaben. Zudem müsse das Regierungspräsidium in Stuttgart als oberste Aufsichtsbehörde verstärkt darauf drängen, dass Aufforstungen von Mischwäldern als Ausgleichsmaßnahmen für große Bauvorhaben der Kommunen eingefordert werden. Minister Hauk wie Renkonen sehen die Privatwaldbesitzer und die Kommunen besonders in der Pflicht, durch mehr Anpflanzungen die „Waldfunktionen“ wiederherzustellen. „Es müssen jetzt erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um die Folgen des Borkenkäferbefalls abzuwenden“,  so Hauk.

Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums treten die Absterbeprozesse in den Wäldern des Kreises glücklicherweise noch nicht großflächig auf. Besonders betroffen sind weiterhin die Fichten, aber auch Kiefern und Lärchen wurden zunehmend von den Borkenkäfern befallen. „Bei den Laubbäumen wird für die Buche ein zunehmender Befall durch den kleinen Buchenborkenkäfer erwartet als Sekundärschädling, da vielerorts im Land Trockenschäden und damit ein Vitalitätsverlust an den Buchen zu beobachten ist“, schreibt Minister Hauk.

Der Trockenstress der Wälder kann vorerst nur durch häufige und ergiebige Niederschläge verhindert oder abgemildert werden. Kurze Starkregenereignisse führen dagegen zu einem „schnellen oberflächlichen Abfluss“, sodass die notwendige Versickerung im Boden nur zu geringen Teilen stattfindet. Hauk und Renkonen sind sich einig, dass die Forstbehörden mittelfristig personell und finanziell deutlich besser ausgestattet werden müssen, um den hohen Aufwand für die Wiederbewaldungsmaßnahmen zu bewältigen. Die Landesregierung hat hierzu erst vor kurzem einen Notfallplan beschlossen.

MdL Daniel Renkonen
2019_09_11

 

 

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